Kehlkopfkrebs-Vorsorge

Unsere Praxis beteiligt sich an der bundesweiten HNO-ärztlichen Initiative zur Früherkennung von Kehlkopfkrebs. Frühzeitig entdeckter Kehlkopfkrebs kann heute in über 90% der Fälle erfolgreich behandelt werden, ohne dass der Kehlkopf entfernt werden muss. Bei typischen Symptomen wie Heiserkeit, die innerhalb von drei Wochen nicht abgeklungen ist, sollte eine Abklärung durch den HNO-Arzt erfolgen. Insbesondere dann, wenn Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholgenuss, Sodbrennen oder das Einatmen von Schadstoffen bestehen. Weitere Symptome sind Stimmveränderungen, Fremdkörpergefühl im Kehlkopf, Räusperzwang.

Im Gegensatz zu vielen anderen Krebserkrankungen, die keine Frühzeichen verursachen, kann eine Kehlkopfkrebserkrankung bereits früh auf sich aufmerksam machen. Und je früher die Diagnose gestellt wird, desto größer sind die Heilungsaussichten. Wird ein Kehlkopftumor im Frühstadium entdeckt, kann häufig schonend operiert werden und die Kehlkopffunktion, insbesondere die Stimme, erhalten bleiben. Dank fortgeschrittener Technik können sogar größere Tumore unter Erhalt von Teilen des Kehlkopfs operativ behandelt werden. Chemotherapie und Bestrahlung unterstützen die erfolgreiche Behandlung großer Tumore.

Wenn sich typische Symptome zeigen, die auf das Vorliegen eines Kehlkopftumors hinweisen können, wird durch die HNO-Untersuchung natürlich zunächst geklärt, ob überhaupt eine Gewebsveränderung am Kehlkopf vorliegt, oder ob eine funktionelle Störung besteht. Zunächst wird eine Untersuchung mit einem starren Laryngoskop erfolgen. Bei massivem Würgereiz kann auch ein sehr dünnes, flexibles Endoskop nach entsprechender Schleimhautanästhesie über die Nase und den Rachen zum Kehlkopf vorgeschoben werden. Für eine endgültige Diagnose muss dann eine Gewebeprobe entnommen werden. Nur damit können gutartige Veränderungen bestätigt und Vorstufen maligner Veränderungen weiter beobachtet werden.

Die Kehlkopfkrebsvorsorge gehört nicht zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse. Patienten, die für ein Larynxkarzinom typische Befunde aufweisen oder bereits in Behandlung waren, werden jedoch unverändert zu Lasten der GKV unersucht und behandelt.

HNO-Krebsvorsorge

Zusätzlich zu der reinen Kehlkopfkrebsvorsorge bieten wir in der Praxis auch eine erweiterte Vorsorgeuntersuchung an, die sowohl alle sichtbaren Schleimhäute im oberen Aerodigestivtrakt als auch die Haut umfasst. Zusätzlich führen wir dabei eine Ultraschalluntersuchung der Lymphabflussgebiete der Kopf- und Halsregion durch. Wir wollen damit einen Beitrag zur verbesserten Krebsvorsorge und evtl. Früherkennung leisten.

Der 4. Februar ist Weltkrebstag

Der Weltkrebstag wurde von der Weltkrebsorganisation UICC im Jahr 2005 ins Leben gerufen und findet jedes Jahr am 4. Februar statt. Er soll die Ziele der UICC einer besser informierten Öffentlichkeit bekanntmachen. Der Weltkrebstag soll vor allem die Politik auf die zunehmende Erkrankung aufmerksam machen, die staatlichen Stellen sollen wirksame Krebskontrollprogramme auflegen und Impfprogramme verwirklichen. Risikofaktoren wie Tabakkonsum, Alkoholkonsum und Übergewicht sollen reduziert werden. Durch verbesserte Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten und bessere Ausbildung für medizinisches Personal sollen die Überlebenschancen für Krebspatienten weiter verbessert werden. Zuvorderst jedoch stehen eine verbesserte Vorsorge und Früherkennung!

Nach Angaben der UICC wird jedes Jahr weltweit bei 12,7 Millionen Menschen Krebs festgestellt und 7,6 Millionen Menschen sterben jedes Jahr an Krebs. In Deutschland ist nach den Erkenntnissen des statistischen Bundesamtes jeder vierte Todesfall krebsbedingt. Werden keine Maßnahmen ergriffen wird nach Schätzungen der UICC bis 2030 mit jährlich 26 Millionen Neuerkrankungen und 17 Millionen Todesfällen pro Jahr weltweit zu rechnen sein.

Die UICC setzt deshalb entschieden auf Vorsorge und Früherkennung. Durch entsprechende Vorsorge könnten 30-40% der Krebsfälle verhindert und fast ebenso viele durch rechtzeitige Diagnose behandelt und geheilt werden.

Die UICC ist weiterhin überzeugt, dass durch Verzicht auf Tabak und Verringerung des Alkoholkonsums, durch tägliche Bewegung von mindestens 30 Minuten, gesunde Ernährung und Vermeidung übermäßiger Sonnenexposition jeder Einzelne sein individuelles Erkrankungsrisiko für viele Krebsarten deutlich senken kann. Weiter sollten Umweltschadstoffe reduziert werden, wie schlechte Wasserqualität, verschmutzte Luft, chemische Schadstoffe wie z. B. Asbest und Chemikalien in Lebensmitteln, z. B. Dioxin.