Coblation-assistierte Tonsillotomie

Teilentfernung der Mandeln wegen Schlaf-Apnoe bei Kindern

In den ersten Lebensjahren sind die Mandeln wichtige Organe der Immunabwehr. Nach Erkennung von durch Nase und Mund eindringenden Krankheitserregern sind die Mandeln mitverantwortlich für immunologische Abwehrprozesse. Durch starke Vergrößerung der Rachenmandel und der Gaumenmandeln kann es aber zu einem mechanischen Hindernis und damit zu einer Verengung der kindlichen Atemwege kommen. Dies führt im Schlaf zu Atemaussetzern (Schlafapnoe) und einer verminderten Sauerstoffzufuhr. Folgen hiervon sind Tagesmüdigkeit, Unkonzentriertheit, Abgeschlagenheit, Leistungsdefizit, Appetitlosigkeit, Gedeihstörungen, Neigung zu Mittelohrentzündungen mit Schwerhörigkeit, Fehlentwicklungen im Kiefer-Zahn-Bereich, Sprachstörungen.

Die vergrößerte Rachenmandel wird in der Regel in einem ambulant durchzuführendem Eingriff entfernt. Falls, bedingt durch eine massive Vergößerung der Tonsillen, diese mit entfernt werden müssen, geschah dies bislang während eines einwöchigen stationären Aufenthaltes.

Seit etwa zehn Jahren etabliert sich hier nun eine sanfte Operationsmethode, durch die bei nicht entzündeten stark vergrößerten Mandeln ebenfalls im Rahmen eines ambulanten Eingriffes wirkungsvoll geholfen werden kann. Hier werden die Gaumenmandeln unter Belassung eines immunologisch aktiven Restes subtotal entfernt (Tonsillotomie). Die Coblationstonsillotomie erlaubt hier eine zielgenaue, blutungs- und schmerzarme Teilabtragung des überschüssigen Mandelgewebes. Falls erforderlich kann mit dem gleichen Verfahren auch die Rachenmandel entfernt werden.