HNO-Operationen bei Kindern

Operative Eingriffe bei Kindern führen wir in der Klinik durch. Ambulante Eingriffe erfolgen hauptsächlich an speziellen Operationstagen mit einem auf die Bedürfnisse unserer jungen Patienten abgestimmten Setting. Der Vorbereitungsraum, der Operationssaal und der Raum für die postoperative Überwachung liegen zusammen. So können die Kinder von den Eltern gut begleitet werden. Sie werden von einem erfahrenen Team betreut, und langjährig tätige Kinderkrankenschwestern kümmern sich dort um Ihre Kinder.

Eingriffe an den Mandelorganen

 Bei Kindern sind die Rachen- und Gaumenmandeln wichtige Organe der Immunabwehr. Sie erkennen durch die Nase und den Mund eintretende Keime und sind mitverantwortlich für die Immunantwort durch die Stimulation des Immunsystems und Bildung von Abwehrstoffen. Dadurch kann es zu einer Vergrößerung dieser Organe kommen. Folge kann eine mechanische Einengung und eine Behinderung der Atemwege sein. Es resultieren nächtliches Schnarchen, teilweise mit Atemaussetzern, sowie eine verminderte Sauerstoffzufuhr. Tagsüber sind die Kinder oft unausgeschlafen, unkonzentriert und teilweise auch überdreht. Eine andere Folge der Mandelvergrößerung ist eine Störung der Nahrungsaufnahme mit Appetitlosigkeit und Gedeihstörungen. Weiter kommen eine kloßige Sprache sowie eine Neigung zu Mittelohrentzündungen vor. Fehlentwicklungen im Mund- und Kieferbereich treten ebenfalls gelegentlich auf. Hier arbeiten wir mit Kieferorthopäden zusammen.

Ist die Rachenmandel (Polypen) vergrößert, wird sie in Vollnarkose ambulant entfernt. Durch die Einführung moderner Technik ist die schonende Teilentfernung der Gaumenmandeln ebenfalls ambulant möglich. Der erhaltene Teil der Gaumenmandeln kann weiter seine Abwehrfunktion gegen Krankheitserreger erfüllen, bis die immunologische Lernphase mit dem Eintritt in das Schulalter abgeschlossen ist. Diese Teilentfernung der Gaumenmandeln hat kein wesentliches Nachblutungsrisiko und ist schmerzärmer als die komplette Entfernung.

Zur schonenden Teilentfernung der Gaumenmandeln verwenden wir die Technik der Radiofrequenzchirurgie. Die Vorteile der Tonsillotomie wurden in einer Evaluation der kassenärztlichen Vereinigung Bayerns vom August 2012 bestätigt.

Kontraindiziert, also nicht zu empfehlen, ist die Tonsillotomie bei der chronischen Mandelentzündung, da nur Teile des insgesamt erkrankten Organs entfernt würden und somit der Erkrankungsherd belassen würde.

Eingriffe am Mittelohr

In Folge einer Vergrößerung der Nasenrachenmandel (Adenoid, „Polypen“) und/oder wiederholten Entzündungen des Nasenrachens kann es zu einer Verlegung der Ohrtrompete (Tuba Eustachii) mit Schalleitungsschwerhörigkeit kommen. Die Wiederbelüftung des Mittelohres (Paukenhöhle) wird durch einen mikroskopisch kleinen Schnitt ins Trommelfell, eventuell mit zusätzlicher Einlage eines Belüftungsröhrchens, wieder hergestellt.

Eingriffe zur Korrektur abstehender Ohren

enn eine geringe Fehlbildung der Ohrmuschel zu psychischen Problemen führt, ist es manchmal nötig, die Form der Ohrmuschel und den Winkel zwischen Kopf und Ohrmuschel zu korrigieren. Entsprechend den gesetzliche Vorgaben zur Indikation führen wir diese Eingriffe ebenfalls ambulant durch.

Näheres zu den Operationstechniken erfahren sie hier.