Diagnostik

Allergie-Diagostik

Bei der hals-nasen-ohrenärztlichen Behandlung akut und chronisch entzündlicher Schleimhauterkrankungen spielen immunologische Prozesse eine wesentliche Rolle. Verstopfte Nase, Fließschnupfen, Niesattacken sind ebenso wie lästige Schleimbildung mit Sekretion zum Rachen oder Polyposis nasi einige typische Merkmale entzündeter Nasenschleimhaut. Sie können sowohl allergischen Ursprungs aber auch durch Viren oder bakterielle Infektionen verursacht sein. Zur Abgrenzung der verschiedenen Ursachen einer Schleimhautentzündung der Nase führen wir in der Praxis Hauttestungen (Prick Test, Intracutan Test), nasale Provokationstestungen und Laboruntersuchungen durch. Mehr hierzu erfahren Sie im Kapitel Allergien.

Endoskopie

Eine exakte und differenzierte Darstellung der tiefer liegenden Strukturen Trommelfell und Mittelohr, hintere Abschnitte der Nasenhaupthöhlen mit den Abgängen in die Nasennebenhöhlen, Nasenrachenraum mit Einmündung der Ohrtrompete sowie Kehlkopf und Luftröhre bis zur Verzweigung in die Hauptbronchien ist nur mittels moderner endoskopischer Technik möglich, die wir in unserer Praxis routinemäßig einsetzen. Dabei benutzen wir starre und flexible Systeme, zur Vergrößerung auch Mikroskope.

Gehördiagnostik

Wir bieten das gesamte Spektrum der Erwachsenen- und Kinderaudiometrie an. Hierbei führen wir die klassischen Methoden zur Gehörmessung bei denen wir auf die Mitarbeit unserer Patienten angewiesen sind (subjektive Methoden) ebenso durch wie die sogenannten objektiven Untersuchungsverfahren, welche mittels automatisierter Auswertungen arbeiten. Bei Kindern kommen auch Tests zum Einsatz, bei denen die Reaktionen auf Schallreize von der untersuchenden Arzthelferin beobachtet werden.

Die subjektiven Untersuchungen der Tonschwellenaudiometrie, Sprachaudiometrie sowie die überschwelligen Verfahren werden kombiniert mit der Ableitung der frühen akustisch Evozierten Potentiale (AEP), auch Hirnstammaudiomertie (BERA) genannt, und den Otoakustischen Emissionen (TEOAE, DPOAE), den sogenannten Innenohrechos. Subjektiv empfundene Ohrgeräusche (Tinnitus) bestimmen wir nach Frequenz und Amplitude. Für die Indikationsstellung und Überprüfung einer Hörgeräteversorgung haben wir ein extern durchgeführtes Qualitätsmanagement absolviert.

Gleichgewichtsdiagnostik

Schwindel und Gleichgewichtsstörungen werden von den betroffenen Patienten als sehr unangenehm und quälend empfunden. Diese Störungen können als Einzelsymptom oder zusammen mit anderen Störungen auftreten und damit verschiedene Fachdisziplinen der Medizin berühren. In diesem interdisziplinären Zusammenhang versuchen wir in unserer Praxis herauszufinden ob als Ursache für die Schwindelbeschwerden eine Schädigung des peripheren Vestibularissystemes, also des Gleichgewichtsapparates im Innenohr, in Frage kommt. Dies geschieht durch eine Gleichgewichtsuntersuchung, die sich aus zahlreichen Einzeluntersuchungen zusammensetzt. Am wichtigsten sind die Erhebung einer speziellen Schwindelanamnese, die Prüfung auf krankhafte Augenbewegungen ohne und mit Provokation durch Kopfbewegungen und Lageänderung, die Untersuchung von Koordinationsleistungen und vor allem die sogenannte kalorische Prüfung, bei der die Labyrinthe (Gleichgewichtsorgane im Innenohr), durch Kalt- und Warmreiz untersucht werden. Bei der oft komplizierten Gesamtbeurteilung ist neben fundiertem Wissen Erfahrung und Fingerspitzengefühl notwendig.

Onkologische Diagnostik

Als onkologisch verantwortliche Ärzte nehmen wir an einem Strukturprogramm der Kassenärztlichen Vereinigung und an Qualitätszirkeln teil. Unser Ziel ist die Früherkennung bösartiger Erkrankungen, weil hier und auch wegen besonderer anatomischer Verhältnisse im HNO-Bereich die Heilungschancen am größten sind. Bei der feingeweblichen Diagnostik arbeiten wir mit zertifizierten Praxen der Region und bei der Therapie mit onkologischen Zentren an Universitätskliniken oder Krankenhäusern der Maximalversorgung zusammen.

Am besten ist es jedoch, z.B. durch Reduzierung von Alkohol- und Nikotinkonsum vorzubeugen, damit die Entstehung einer bösartigen Erkrankung weitgehend unwahrscheinlich wird.

Psychosomatische Grundversorgung

Eine moderne Medizin, die den ganzen Menschen im Blick hat, kann sich nicht allein auf die organmedizinische Diagnostik und Behandlungsmethoden von Organbefunden beschränken. 30-40% der Patienten in Arztpraxen leiden an Erkrankungsbildern psychosomatischen Ursprungs.

Körperliche Auswirkungen belastender seelischer Konflikte sowie kränkende und krankmachende Beziehungs- und Lebensereignisse sind die häufigsten Leidenszustände in allen industrialisierten Ländern. Diese psychosomatischen Erkrankungen werden nur durch spezielle Schulung in der ärztlichen Untersuchung als solche identifizierbar. Nur wenige dieser Patienten spricht deshalb ein einseitig organisch ausgerichteter Arzt auf die psychosoziale Seite ihrer Beschwerden an.

Im Rahmen der psychosomatische Grundversorgung wollen wir in unserer Praxis deshalb mit Ihnen

  • Symptome auch auf einen möglichen Zusammenhang mit der aktuellen Lebensgestaltung hinterfragen,
  • emotional getragene Einsichten und Verständnisse für die das Zustandsbild auslösende Situation erarbeiten,
  • Möglichkeiten zur Überwindung von Hemmungen und Konfliktfeldern sowie für eine Änderung belastender Lebensweisen erarbeiten.

Für die Durchführung einer solchen ganzheitlichen Basistherapie ist uns eine aktive, kontinuierliche und vertrauensfördernde Gestaltung der Arzt-Patient-Beziehung von grundlegender Bedeutung. Bei Bedarf vermitteln wir an kooperierende Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie weiter bei gleichzeitiger Fortführung unserer organmedizinischen Betreuung.

Radiologie und Ultraschall

Die bildgebenden Verfahren fachgebietsbezogene Radiologie und Ultrasonographie sind unverzichtbarer Bestandteil in der Praxis zur routinemässigen Diagnostik von Erkrankungen im HNO-Bereich. Die von uns durchgeführte Ultraschalldiagnostik erstreckt sich von der Untersuchung der Nasennebenhöhlen über die differenzialdiagnostische Abklärung von Weichteilbefunden des Kopf-Hals-Bereichs und die präoperative Diagnostik bis hin zur postoperativen Nachsorge, vor allem in der Onkologie. Zur Untersuchung knöcherner Strukturen der äußeren Nase, von Nasenhaupt- und Nasennebenhöhlen sowie des Gesichtsschädels führen wir Röntgenuntersuchungen durch. Dies dient der Erkennung von Fehlbildungen, Entzündungen, Frakturen, und Tumoren. Reicht diese Basisdiagnostik nicht aus, führen wir Röntgenuntersuchungen mittels digitaler Volumentomographie (DVT) durch.

Reflux-Diagnostik

Ein schonendes Verfahren ist der Einsatz einer speziellen Messsonde, die im Rachen hinter dem Gaumenzäpfchen platziert wird. Der sonst übliche Würgereiz entfällt, so dass diese Art der Reflux-Diagnostik bereits bei Säuglingen durchgeführt werden kann.

Mehr über das Messverfahren bei "stillem" Reflux

Rhinomanometrie

Die Messung des Atemwiderstandes der Nase (Rhinomanometrie) ist Grundlage zur Untersuchung bei behinderter Nasenatmung. Eine Behinderung der Nasenatmung verursacht eine Störung der Klimafunktion (Erwärmung, Anfeuchtung und Reinigung der Atemluft) der Nase, der Geruchsfunktion, der Belüftung der hinteren Nasennebenhöhlen und der Ohrtrompete, einer normalen Entwicklung des Kiefer- und Zahnsystems sowie ganz allgemein eine Beeinträchtigung des Wohlbefindens (Nachtschlaf!) und der Leistungsfähigkeit des Menschen. Letztlich wird auch das Bronchialsystem reflektorisch beeinflusst. Durchgängigkeitsveränderungen der Nase können schwellungsbedingt (funktionell) oder durch Verkrümmungen des Knorpel und Knochengerüstes bedingt sein. Bei letzteren kann durch eine operative Korrektur die Nasenatmung normalisiert werden. Wir führen die Funktionsdiagnostik der Nase zur Bestimmung der aktuellen Durchgängigkeit und Abschwelltests durch, zum Nachweis von Allergenen, zur Indikationsstellung z.B. zur operativen Nasenscheidewandkorrektur, zur Therapieerfolgskontrolle und zu gutachterlichen Zwecken.

Schnarchdiagnostik (Ambulante Polygraphie)

Das weit verbreitete Phänomen nächtlich auftretender Atemgeräusche ist einerseits oft nur ein "lästiges Übel", welches das Sozialleben der Betroffenen und deren Partner aber trotzdem häufig einschränken kann. Andererseits kann Schnarchen, wenn es in Verbindung mit anderen Erscheinungen, wie z.B. Atempausen, einem Absinken des Sauerstoffgehaltes im Blut, Weckreaktionen aus dem Schlaf und Tagesmüdigkeit auftritt, ein Zeichen eines sogenannten Schlafapnoe-Syndroms sein. Neben Anamnese, speziellen Fragebögen und der körperlichen Untersuchung benutzen wir Screeninggeräte zur Abgrenzung des sogenannten primären Schnarchens von ernsthafteren Schlafstörungen. Diese Gerät erfasst Schnarchgeräusche, Atemfluss, Atembewegungen, den Sauerstoffgehalt im Blut, die Herzfrequenz und die Körperposition im Schlaf. Dabei wird ihnen als Patient das Gerät mit nach Hause gegeben, danach können die Messergebnisse von uns in der Praxis ausgewertet werden. Bestehen bei dieser Messung (ambulante Polygraphie) Hinweise für über das primäre Schnarchen hinausgehende Schlafstörungen sollte sich ein Untersuchung im Schlaflabor anschließen.